Мертвая шкура
Eine abgelegene Straße bei Nacht in einem Industriegebiet, nur eine Straßenlaterne und ein alter BMW. Das rote Licht aus dem Innenraum das Autos soll die warme Zuflucht in der sonst kalten Umgebung darstellen, ähnlich wie es innerhalb des Pelzes ist. Inspiriert wurde ich durch Erzählungen meiner Mutter über ihr Leben in dem Übergang der 80er in die 90er Jahre. Ich entschied mich daher mit Pelz zu arbeiten, einem Produkt, welches damals im Winter in Kasachstan essenziell und auch Statussymbol war. Pelz verbinde ich allerdings auch mit der Negativität der Zucht und Tötung der dafür angedachten Tiere. Inspiriert von grauenhaften Geschichten und Erlebnissen meiner Eltern aus der Zeit, sowie der Verbindung von Pelzzucht zu Wildunfällen brachten mich auf die Idee, den Pelz im Kofferraum wie eine Leiche zu drapieren. Die Detailaufnahme vom Gesicht des Models soll das Reh im Scheinwerferlicht symbolisieren. Make-up und Styling waren von Archivaufnahmen aus der Zeit inspiriert. Das Modell sollte selbstbewusst, allerdings auch verletzlich wirken, sodass das Bild einer starken Frau zu schwierigen Zeiten, aber auch gleichzeitig die Verschrecktheit eines Rehs deutlich wird.
Der Titel lautet „Мертвая шкура“ (Mertvaya shkura), wörtlich übersetzt „tote Haut“, allerdings ist der Begriff „шкура“ mehrdeutig, so kann er anstelle von Haut auch Fell bedeuten. Während der Planung musste ich an eine Erzählung meiner Mutter denken. So waren kalte Winter in Kasachstan ab -20 °C fallend. Es kam vor das Menschen dabei Körperteile stark erfroren und Verletzungen mit sich führten, wenn man nicht dementsprechend gekleidet war. Entstand unter der Betreuung von Katrin Thomas.