Zeitgeist: Where Have All the Flowers Gone
Während ich mir Gedanken über das Thema "Zeitgeist" gemacht habe, ist mir meine Gasmaskenlampe aufgefallen. Sie ist ein Überbleibsel aus der Zeit des Kalten Krieges, eine Zeit, in der die weltpolitischen Spannungen zu einem Wettrüsten führten. Die Bevölkerung machte sich auf einen Krieg gefasst, währenddessen sich die Kriegslust in der Bevölkerung auf einem absteigenden Ast befand. Ich dachte an unsere aktuelle Zeit, die versuchte Wiedereinführung der Wehrpflicht und die damit verbundene, negative Einstellungen meiner KommilitonInnen. Ebenso denke ich aktuell viel an die stattfindenden Kriege, sei es der russische Angriffskrieg auf die Ukraine oder der Israel-Gaza Konflikt. Ich dachte an die großen Werbekampagnen der Bundeswehr, die mir in den letzten Jahren immer wieder aufgefallen sind, meine Freunde bei der Bundeswehr und Geschichten von Bekannten, Freunden und Familie aus deren Zeit beim Militär. Die Verharmlosung des Krieges in Social Media. Eine befreundete Erzieherin erzählte mir von einer Situation auf ihrer Arbeit, ein Kind fragte sie, ob sie für Russland oder für die Ukraine sei, wie man fragt, ob man für die eine oder andere Fußball Mannschaft ist. Ich entschied mich für die Aufgabe einen Kontrast zu schaffen, eine Verbindung von etwas technisch, leblosen mit einem organischen, lebendigen Teil. Rote Tulpen symbolisieren neben der Liebe und Romantik auch Hingabe und Wertschätzung. Ich wollte durch den Einsatz der Blumen die Verharmlosung der Situation im Bezug auf die Neurekrutierung durch die Bundeswehr hinweisen. Ich wollte der kalten Gasmaske eine lebendige Ebene hinzufügen. Ich entschied mich für den Titel „Where Have All the Flowers Gone“, ein Antikriegslied aus den 50ern. Entstand unter der Betreuung von Katrin Thomas.